Wo sind unsere Gartenvögel?

 

 

 

Diese Frage wird uns in den letzten Wochen immer wieder gestellt. Dass die Bestände auch der bei uns überwinternden Vögel abnehmen ist seit einigen Jahren bekannt, obwohl eigentliche Zugvogelarten in den Wintermonaten teilweise bei uns bleiben. Nach unserer Erkenntnis gibt es nicht nur einen Grund sondern mehrere, die dann zusammenwirken.

 

Zum einen haben wir den Strukturwandel in unserer Landschaft. Bäume und Sträucher ver- schwinden aus unserer Landschaft. Grüne Oasen werden zugebaut, die Veränderungen in der Landwirtschaft. Die nicht ökologische Pflege von Gräben, Böschungen, Hecken und Wegrändern  und auch das fast ganzjährige Freizeitverhalten auf fast allen Flächen. Die weitere Versiegelung unserer Landschaft.

 

Ebenso spielt die Witterung im Frühjahr während der Jungenaufzucht eine große Rolle, auch der Druck der Feinde wie Mäuse, Siebenschläfer, Eichhörnchen, Marder oder Katze. Dieses Jahr war z. B. im Wald und in den Streuobstwiesen bei den Höhlenbrütern das schlechteste Jahr bei der Jungenaufzucht seit 10 Jahren. Das Nahrungsangebot ist bei diesem Wetter in unserer Landschaft trotz allen negativen Einflüssen noch ausreichend für die Vögel vorhanden. Gräser, Kräuter und Bäume haben noch Samen, an den Sträuchern hängen noch Beeren und an einigen Obstbäumen auch noch Äpfel. Die Rinde/Borke der Bäume ist für Meisen und Spechte u. a. Vögel noch frei zugängig.

Ein weiterer Grund für den Rückgang vor allem bei Meisen ist das Füttern während des Sommers. Wildvögel sind keine Haustiere, sie sollen im Sommer vor allem Schädlinge vertilgen. Werden z. B. Junge Meisen bei schlechtem Wetter mit Sonnenblumenkernen gefüttert weil sie an der Futterstelle einfach zu holen sind, dann gehen sie elendig ein.  Jungmeisen können keine Körner verdauen, sie sind ausschließlich auf tierisches Eiweiß angewiesen. Zum Schluss noch eine Bitte; füttern sie auch im Winter nur, wenn es notwendig ist  - bei Schnee und vereisten Bäumen -, nehmen sie gutes frisches Körner- und Fettfutter, auf keinen Fall Brot und sonstige Essensreste. Einen Meisenknödel können sie aufhängen und für Weichfutterfresser wie Rotkehlchen., Zaunkönig , Amseln oder Drosseln können Sie an einer geschützten Stelle – Achtung Katzen! - eingefettete Haferflocken, ungeschwefelte Rosinen und für Amseln und Drosseln auch angefaulte Äpfel auslegen.Das  Futter darf nicht salzig sein. Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung. 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                          H. Mohr