Arten des Jahres 2024

     Wildtier des Jahres 2024  Der Igel

Foto: Karl-Heinz Kuhn
Foto: Karl-Heinz Kuhn

 Igel leben als Einzelgänger und sind überwiegend in der Nacht aktiv. Ihr Speiseplan ist vielfältig und reicht von Insekten, Regenwürmern, Spinnen und Schnecken bis hin zu Fröschen und Mäusen.

Igel sind aus verschiedenen Gründen gefährdet: Siedlungen und Straßenbau schränken ihren Lebensraum ein, auf Straßen kommen jährlich hunderttausende zu Tode und in Gärten fehlt es häufig an Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung. Igel benötigen giftfreie Gärten, vor allem Schneckenkorn und Rattengift können ihnen zum Verhängnis werden. Daher empfehlen sich grundsätzlich Alternativen zum Gifteinsatz. Ist eine Rattenbekämpfung unumgänglich, sollte diese fachkundig durchgeführt werden. Dabei sollte der Giftköder in verdeckten Behältnissen liegen und für Igel nicht erreichbar sein.

Die Hauptfortpflanzungszeit liegt zwischen Juni und August. Nach etwa 35 Tagen Tragzeit kommen vier bis fünf Jungigel zur Welt. Diese sind bei der Geburt 12 bis 25 Gramm schwer, rund sechs Zentimeter lang und tragen etwa 100 weiße Stacheln – Erwachsene Igel haben hingegen 6000 bis 8000 Stacheln –, die in die aufgequollene Rückenhaut eingebettet sind. Augen und Ohren beginnen sich erst nach zwei Wochen zu öffnen. Die Igeljungen werden rund 42 Tage gesäugt. Kurz danach sind sie selbständig und bei der Futtersuche auf sich selbst angewiesen. In diesem Lebensabschnitt beträgt ihr Gewicht etwa 300 Gramm.

Igel halten Winterschlaf. Dazu suchen sie meistens im November bei anhaltenden Bodentemperaturen um den Gefrierpunkt ein Winterquartier auf, zum Beispiel Laub- und Reisighaufen. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit sind Igel im beginnenden Herbst auch tagsüber aktiv, denn insbesondere die Jungtiere müssen sich für den bevorstehenden Winterschlaf noch einige Fettreserven anfressen. Während des Winterschlafs verlieren Igel 20 bis 40 Prozent ihres Körpergewichts.Quelle Nabu

 

 

 

 

Reptil des Jahres 2024. Die Kreuzotter

Die Kreuzotter ist eine von sechs in Baden-Württemberg vorkommenden Schlangen. Doch seit Jahrzehnten verliert sie geeignete Lebensräume und ist daher immer seltener zu sehen.

Die Kreuzotter ist auf dem Rückzug. Der NABU mahnt zum Weltschlangentag am 16. Juli, die Lebensräume der Giftschlange und ihrer ungiftigen Verwandten im Südwesten besser zu schützen. Baden-Württembergs seltene Giftschlange mit dem typischen Zickzackmuster auf grauem oder braunem Körper verliert seit Jahrzehnten geeignete Lebensräume: „Die tagaktive Kreuzotter mag ungestörte Plätze in lichten Wäldern, Heideflächen und ist an Moorrändern in den kühlen Höhenlagen des Landes zuhause. Doch bei Streifzügen durch ihre einstigen Reviere auf der Schwäbischen Alb, in Oberschwaben, im Allgäu oder im Schwarzwald sieht man die Kreuzotter immer seltener. Einst gefürchtet, wurde die Schlange im 19. Jahrhundert sogar per Kopfprämie gejagt und erlegt – allein um Baiersbronn im Schwarzwald wurden so pro Jahr rund 100 Schlangen abgeliefert. „Im Nordschwarzwald, wo sich die Schlange noch vergleichsweise gut halten konnte, sind die Bestände sicherlich in nur 100 Jahren um etwa 90 Prozent eingebrochen“, schätzt der NABU-Fachbeauftragte für Reptilien, Hubert Laufer. In anderen Gebieten des Landes sehe es dagegen noch düsterer aus. Vielerorts sind die Reviere erloschen oder zum Beispiel durch neue Baumaßnahmen, wie auf der Schwäbischen Alb, gefährdet. Quelle Nabu